Ausgabe 2/2011
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Titel
Editorial
Abschied
Neuanfang
Führung
Umkehr
Bewegung
Neue Kinder
Kurz notiert
Gebetsanliegen
 

Liebe Freunde der Gnadauer Brasilien-Mission!

Das Telefon klingelt. Ich nehme den Hörer ab. Am anderen Ende ist eine Frauenstimme. Ich erkenne sie nicht, aber der Name bringt mich sofort auf die Spur. "Ich kenne alle Inspektoren (Exekutivdirektoren) aus Brasilien – nur den Neuen nicht!" erzählt mir die Frau. "Könnten Sie mich nicht mit ihm besuchen?" Ich zögere. Der Terminplan ist gut gefüllt und wir können ja nicht jeden Einzelnen besuchen. Aber ich kenne sie und will ihr eigentlich die Freude machen. Am Mittwoch müsste noch eine Stunde drin sein. "Wir kommen vorbei, um Sie zu besuchen!" sage ich ihr zu.
Carlos Kunz und ich machen uns auf den Weg. Die ältere Frau ist gerade umgezogen. Noch stehen Kisten im neuen Zimmer des Altenheimes. Wir kommen ins Gespräch. Sie erzählt von Alfred Pfeiffer, von Bruder Clebsch, von Werner Kohlscheen und Hans Fischer. "Sie kenne ich noch gar nicht!" sagt sie zu Carlos Kunz und fügt traurig hinzu: "Von den neuen Missionaren kenne ich gar keinen. Ich weiß noch nicht einmal, wie man die Namen der Missionare oder der Orte ausspricht!" Das können wir ändern! Ich fange an die Neuen aufzuzählen. "Halt!" sagt sie. "Greifen Sie mal hinter sich. Auf dem Haufen das zweite Blatt von oben!" Ich hole ein Papier aus dem Stapel. Man sieht dem Papier an, dass es gebraucht wird. Es ist die Mitarbeiterliste aus BRÜCKEN BAUEN vom letzten Sommer. Wir gehen jeden Ort und jeden Missionar durch. Die Stunde ist schon längst vorbei, aber wir alle drei sind glücklich. Beim Verabschieden sagt die Frau: "Ich kann Ihnen leider keine Spende mehr geben!" Wir haben damit gar nicht gerechnet. Dann setzt sie nochmals an und sagt lächelnd: "Ich habe für Jahre vorausgegeben! Vor Jahren brauchten die Brasilianer einmal Geld, um ein Haus zu kaufen. Da habe ich der MEUC das Geld für das ganze Haus gegeben!" Ich will mich gerade bedanken, da fügt sie dazu: "Das war das Inspektorenhaus in Mato Preto...". Ich halte den Atem an und schaue zu Carlos Kunz. Vor einem Monat ist er in dieses Haus mit seiner Familie eingezogen. Bewegt antwortet er: "... und in dieses Haus sind wir vor 30 Tagen gezogen. Wir fühlen uns so wohl!" Ich weiß, dass dies stimmt. Das hatte er in den vergangenen Tagen immer wieder erwähnt.
Ist dies Zufall gewesen? Da besuchen wir die Frau, die vor mehr als 2 Jahrzehnten dafür gesorgt hat, dass Familie Carlos Kunz als Inspektorenfamilie in Brasilien heute ein gutes Zuhause bekommt. Wir alle drei haben den Eindruck, dass Jesus Christus selbst uns in diesem Augenblick zusammengeführt hat. Wir alle gehen tief bewegt auseinander. Mich bewegt das Psalmwort: Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen und erzähle alle deine Wunder. (PS 9,2)

Herzlich grüßt Sie auch im Namen unseres Vorsitzenden

Ihre Annette und Gottfried Holland

 

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Last modified: Sun Apr 10 20:41:11 CEST 2011