Ausgabe 2/2012
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Aber mit der Gnade Jesu gelingt es

Bericht aus dem kinderheim MEAME

Von Maria Luiza Faccin Wiedtkenper, Sozialarbeiterin bei MEAME, Ijui

Über Jahre hinweg konnte die Gnadauer Brasilien-Mission das Kinderheim MEAME mit festen monatlichen Überweisungen unterstützen. Dies lag auch daran, dass zwei Werke seit vielen Jahren genau diese Arbeit monatlich unterstützten. Nun sind beide Spender ausgefallen. Ein Werk wurde aufgelöst und das andere hat seinen Spendenschwerpunkt nach Asien und Afrika verschoben. Wie es weitergeht wissen wir im Augenblick nicht, weil wir wegen der schwierigen finanziellen Situation der GBM diesen Ausfall nicht ausgleichen können. Die Sozialarbeiterin Frau Faccin Wiedtkenper beschreibt die Situation im Kinderheim.

Das Jahr 2011war für MEAME einmalig. Am 4. November wurde die Einrichtung volljährig: 18 Jahre alt. In diesem Jahr gab es, wie in all den anderen, viele Herausforderungen. Aber die Schwierigkeiten wurden überwunden. Das ist Gottes Werk und heute können wir sagen, dass wir zu Gottes Ehre leben und er uns geholfen hat.
Es gab personelle Veränderung. Seit Mitte 2011 arbeitet das Ehepaar Michele und Luciano als Sozialeltern. Sie haben drei Töchter (Thassila, Thifani und Isadora), die mit den aufgenommenen Kindern zusammenleben. So können die aufgenommenen Kinder an ihrem Familien- leben teilhaben. Da MEAME die Empfehlung des Jugendschutzgesetzes beachtet und Kinder und Jugendliche aufnimmt, hat MEAME einen 14jährigen Jugendlichen aufgenommen. Es gab viele Konflikte, aber alle wurden bewältigt und dieser Jugendliche hat sich in das Familienleben integriert. Es ist uns gelungen, 10 Kinder und Jugendliche aufzunehmen. Sie erhalten eine individuelle Betreuung und wir nehmen mit der "Ursprungsfamilie" Kontakt auf und arbeiten wenn möglich mit den Eltern zusammen.

Erweiterungsgebäde MEAME 

Aber es gab eine Änderung in der Leitung des Gerichtsbezirks für Kinder und Jugendliche. Die neue Leitung forderte, ein Gesetz vom August 2009 in die Praxis umzusetzen. Dabei geht es darum, dass der Staat verlangt, dass die Kinder und Jugendlichen längstens zwei Jahre in einem Heim sein dürfen. Sie sollen schnell in die "Ursprungsfamilie" zurückkehren oder adoptiert werden. Nur dort, wo dem Gericht nachgewiesen wird, dass ein längerer Verbleib in der Einrichtung das Beste für das Kind oder den Jugendlichen ist, darf eine Ausnahme gemacht werden. So gab es einen Wechsel für unsere Kinder und Jugendlichen. Vier Kinder wurden uns so "weggenommen". Wir kamen in Schwierigkeiten: Wir sind eine Einrichtung, die die Gesetze berücksichtigt und gleichzeitig das tun will, was der Herr will. Es gab Momente der Verzweiflung, aber dann kam ein Frieden in uns, der nur von Jesus kommt. "Aber mächtiger als das Brausen großer Wasser, mächtiger als die Meereswellen, ist der HERR in der Höhe!" (Psalm 93,4).
Um die finanziellen Schwierigkeiten des Jahres 2011 zu überwinden, wurden zwei Benefiz-Mittagessen, drei SecondhandVerkäufe und die intensive Suche nach Spendern verwirklicht.
Eines der Kinder macht uns besonders Sorgen, weil es unter dem Alkoholmissbrauch der Mutter in der Schwangerschaft leidet: Mehrere Gehirnmissbildungen und geistige Verzögerung. Das Kind hat Schwierigkeiten in der Entwicklung und Schluckstörungen. Die Ärzte sagen uns, dass es schon "Siegerin" ist und dass sie nicht verstehen, wie es überhaupt überleben konnte. Wir Christen aber, die wir die Einrichtung führen, wissen und bezeugen, dass es die Fürsorge Gottes und die besondere Behandlung von MEAME war, die dem Kind geholfen hat.
Ein 9jähriger Junge, der im Entlassungsprozess aufgrund einer möglichen Adoption steht, wurde im Blick auf seine schulische Bildung besonders gefördert und besucht seit diesem Jahr die Evangelische Privatschule Augusto Pestana, eine der größten und besten Schulen der Stadt.


Spielplatz auf dem Gelände von MEAME

Die letzten beiden aufgenommenen Kinder sind Geschwister, das Mädchen 10 und der Junge 11 Jahre alt. Beide haben eine Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte (früher Hasenscharte genannt) und aufgrund der Nachlässigkeit der Eltern bisher keine medizinische Behandlungen erhalten. Momentan hat sich MEAME zur Aufgabe gemacht, sie weiter medizinisch zu betreuen. Aber mit der Gnade unseres Herrn Jesus Christus gelingt es uns, für alle Kinder mit viel Liebe zu sorgen und ihr Recht auf Gesundheit, Bildung, psychologische und vor allem geistliche Betreuung zu verwirklichen.

 

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Last modified: Sat Apr 21 08:53:14 CEST 2012