Ausgabe 2/2010 | ||||||||||||||
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Was mir auffällt!
Beobachtungen eines ehemaligen Missionars Sieben Jahre arbeitete Horst Möcking als Missionar der Gnadauer Brasilien-Mission in Brasilien. 1968 kehrte er mit seiner Familie zurück nach Deutschland. Nachdem er schon 1976 und 1993 einen Besuch an alter Wirkungsstätte machte, reiste er 2009 wieder nach Brasilien. Dabei fielen ihm manche Dinge auf.
1961 begann ich mit meiner Frau Ingeburg in Mato Preto, später dann in Ijui und Panambi zu arbeiten. Dreimal noch kehrte ich nach Brasilien zurück. Die letzte Reise war 2009. Sie zeigte mir erfreuliche Veränderungen seit "damals". Ich bin unserem Herrn Jesus Christus sehr dankbar für alles, was ich im Werk und im Lar Filadélfia erlebte. Drei Besonderheiten habe ich dankbar gesehen: 1. Fast alle sprechen heute Brasilianisch. Keiner muss heute mehr "Chico-Prosa" reden, ein ungepflegtes Sprachengemisch, das vielen Deutsch sprechenden Menschen ab 1943 (als Brasilien auf der Seite der alliierten West-Mächte in den Krieg gegen Deutschland eintrat) aufgezwungen war. Unsere anfänglichen Versuche noch gegen den Trend Brasilianisch zu sprechen und zu schreiben sind jetzt durch eine lange fällige Umstellung der Missionsarbeit überwunden. Gott sei Dank!
2. Wenn Menschen zum überzeugenden Glauben an Christus kamen, dann haben sie auch diakonische Verantwortung wahrgenommen. Nicht nur das Vieh, sondern auch Menschen merkten, dass hier ein neuer Wind wehte, weil Jesus Christus Menschen verändert. Durch Einrichtungen für Straßenkinder und drogenabhängige, gequälte Menschen hat die Missionsarbeit einen Teil der notwendigen Ergänzung seelsorgerlicher Liebe erfahren. Die Anfänge von Seniorenarbeit und Krankenpflege lassen hoffen, dass Beten und Tun des Gerechten noch mehr zusammenwachsen. "Gehet hin in alle Welt!" - Die Gemeinde braucht dazu immer zwei Beine: Mission und Diakonie, Diakonie und Mission.
3. "Ich gab manchen Anstoß", so heißt ein Büchlein des Afrikamissionars Bachmann. Er lernte, die Kultur des Missionsgebietes zu beachten und nicht immer der sendenden europäischen Gemeinde ihre Vorstellung zu erfüllen. Es ist auch in der Beziehung GBM – MEUC ein lobenswerter Fortschritt, dass die Missionare in Brasilien ausgebildet werden. Es ist ein Gewinn für Brasilien, sauber und gründlich theologisch mit der Bibel umgehen zu lernen und zu arbeiten, wie es in der theologischen Schule in Mato Preto geschieht. Dass der unsichtbare Gott in Brasilien weiterhin spürbar gegenwärtig ist, wünscht und erbittet der "Brasilianer" Horst Möcking, denn ohne Vision Gottes ist diese Welt nicht auszuhalten. |
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