Ausgabe 3/2010 | |||||||||||||||||
|
Die Ideen sind schon da!Erlebnisse einer Gemeinschaftsdiakonin in Paraguay
Die UNEPA ist das wenig bekannte Kind der Gnadauer Brasilien-Mission in Paraguay. Auswandernde Deutsch-Brasilianer hatten die GBM um Hilfe gebeten, Gottes Wort auch in der neuen Heimat hören und Menschen einladen zu können, das Leben mit Jesus Christus zu gestalten. Deshalb hatte die MEUC von Brasilien und die GBM von Deutschland aus diese Arbeit begonnen. Seit April lebt Elisabeth Schaser für 3 Monate in Paraguay. Sie ist der Voraustrupp für einen Freiwilligen, der ab September in Casilla dos mitarbeiten wird. Elisabeth Schaser war Gemeinschaftsdiakonin bei den Apis auf der Schwäbischen Alb und berichtet von ihren Erfahrungen. "Willkommen in unserem Haus, das nun auch dein Haus und dein Zuhause ist!" So begrüßten mich Nettos freundlich an meinem ersten
Morgen in Casilla dos! "
Gleich neben dem Missionarshaus, -hof und -garten ist das Gelände der Gemeinde UNEPA (Union evangelica del Paraguay). Eine lange und breite Einfahrt ermöglicht das Parken vieler Autos. Dahinter liegt der große Fußballplatz. Das erst vor 2 Jahren neu erbaute Gemeindehaus ist groß, schlicht, sehr hell, freundlich und multifunktionsfähig: Gottesdienste sowie Gemeindeveranstaltungen können abgehalten werden. Eine sehr gut eingerichtete Küche, Toiletten, Abstellraum, Besenkammer, ja ein Grillplatz und unterm Dach sogar ein kleiner Materialraum und ein Zimmerchen für die Radiostation sind kompakt untergebracht. Auf der Bühne stehen alle Instrumente, Mischpult und Verstärker für die Band bereit. Diese Beobachtungen lassen mich sehr gespannt werden auf die Gemeinde selbst. Sie besteht aus 30 Familien. Diese gehören größtenteils zur Großfamilie Treichel, die vor 26 Jahren aus Brasilien nach Paraguay kam, Land erwarb und es mit viel Fleiß, Ausdauer und Weisheit bebaut hat. Heute wohnen noch 5 Söhne sowie die 2 Töchter mit ihren Familien und deren Kindern in Casilla dos. Das Gemeindeleben besteht aus wöchentlichen Gottesdiensten, bei denen die Predigt im Mittelpunkt steht und gut besuchten Jugendtreffen. Diese werden öfters von einer jungen Teenyband musikalisch begleitet. Jeden Donnerstag treffen sich einige zum Bibelstudium und jeden zweiten Donnerstag findet die Frauenstunde statt. Am Samstag wird das Gemeindehaus von 25 Kindern belebt, denn dann ist ihre "Hora Feliz" – diese Bezeichnung ist Programm: es ist eine "glückliche Stunde", die mit viel Kreativität und Lebendigkeit von Sandra Netto (Missionarsfrau) und jungen Mitarbeiterinnen gestaltet wird.
Die Mitarbeitergewinnung beginnt mit Hausbesuchen, mit Zuhören und Mittragen der Anliegen der Menschen, mit Gebet und dem Reden. Somit freut sich Edison sehr auf personelle Verstärkung. Eine Praktikantin der Theologischen Fakultät (FLT) aus São Bento wird 5 Monate an der Seite von Edison Erfahrungen sammeln dürfen, sowie ab September ein FSJler aus Deutschland. Ich selbst bin sehr beeindruckt von ihrer Hingabe zu den momentanen Aufgaben: Es wird nichts nur mal schnell erledigt. Es ist alles wohl bedacht, mit Liebe, Fantasie und Freude vorbereitet und nicht zuletzt mit Humor gewürzt. Kommt jemand vorbei, scheint es keine Eile und keine weitere Aufgabe mehr zu geben, sondern nur noch Zeit zum Austausch und Zeit für die Suche nach Lösungen der Anliegen des Nächsten. Aufkommende Spannungen spüre ich bei den unterschiedlichen Mentalitäten, die in Casilla dos aufeinander prallen: Da sind die Deutsch-Brasilianer, die größtenteils eigenes Land haben und sorgfältig bebauen. Die typischen Paraguayer haben einen sehr viel ruhigeren Lebensrhythmus. Indianer kommen nur zum Betteln in die Siedlung. Die Spannungen verursachen bei der Verwirklichung der Projekte Probleme, deren Lösungen viel Zeit und Gespräch zwischen den Kulturen erfordert. Damit die regelmäßige Arbeit nicht vernachlässigt wird, sehe ich die Notwendigkeit von mehr Mitarbeitern mit einem weiten Herzen und der Liebe Jesu für alle Kulturen. |
||||||||||||||||
© 2010 by GnadauerBrasilienMission• webmaster@gbm-meuc.org |