Ausgabe 1/2011
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Titel
Editorial
Gott ist am Wirken
Einsatz
Maria José
Frucht
Josie
Gottes Werk
Lar Filadephia
Wachstum
Kurz notiert
Gebetsanliegen
 

Neue Leitung im Lar Filadelfia


Von Hans Fischer, Exekutivdirektor, São Bento do Sul

Mit viel Einsatz und Hingabe haben Otto und Isolde Stange das Freizeitheim Lar Filadelfia über Jahre geleitet. Wir sind sehr dankbar für ihren Einsatz. Nun ging Ehepaar Stange mit 65 Jahren in den Ruhestand. Wer macht weiter? Wer übernimmt die Leitung? Ein Komitee beschäftigte sich mit der Frage und fand Dolores Müller.

Lassen wir Dolores Müller selbst zu Wort kommen: "Ich bin in Jaraguá groß geworden. Mein Vater ist früh bei einem Arbeitsunfall tödlich verunglückt. Mit vier Geschwistern bin ich aufgewachsen. Nach der Schule ging ich arbeiten und hatte die Möglichkeit mich weiterzubilden. In den letzten 10 Jahren arbeitete ich in der Personalabteilung einer großen Firma. Mein Mann starb bei einem Badeunfall und so bin ich mit meinen Jungen (17 und 9 Jahre) alleine. Nach diesem Unfall kam ich nach São Bento do Sul. Ich brauchte Halt. Wo findet man besser Hilfe und Rat als bei der eigenen Mutter? Da meine Mutter in der Mission geistlich zu Hause ist, ging ich mit ihr mit.
Ich hörte, dass im Lar Filadelfia ein Nachfolger für Otto Stange gesucht wird. So schickte ich meinen Lebenslauf und wurde zu einem Gespräch eingeladen. Die Wege öffneten sich. 18 Monate haben Otto und Isolde Stange mich in die Leitungsaufgaben eingeführt. Seit August habe ich die Leitung des Hauses übernommen. Dankbar bin ich, dass Otto und Isolde Stange mir bis heute zur Seite stehen.

Ich bin froh und dankbar, dass ich mit meinen Gaben und Kräften hier dem Herrn Jesus dienen darf. Ich habe im Lar Filadelfia eine neue Familie gefunden. Wir haben eine sehr gute Mannschaft. Alle machen gut mit. Das ist mir ein besonderes Geschenk. Es ist sehr gut, dass wir von Deutschland immer wieder junge Leute bekommen, die uns helfen. Zur Zeit haben wir Tilman Moser - einen prächtigen jungen Mann.
Schon seit Jahren hat das Lar Filadelfia einen guten Kontakt zu dem Rehazentrum CERENE in São Bento. Einige Ehemalige fanden hier wieder Halt und eine neue Chance. Hier haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Unser Haus ist an Wochenenden gut belegt. Während der Woche fehlen uns Gäste und Gruppen. So gibt es viele Herausforderungen und wir sind sehr dankbar auch für Ihre Gebete. Ich würde mich freuen, auch Sie kennenzulernen. Wir bieten Ihnen schöne, ruhige Zimmer, gute Küche und Gottes Wort."
Ihre Dolores Müller

Aber neben Dolores arbeiten noch andere mit. Wir stellen heute zwei weitere Mitarbeiter vor.
Zum Beispiel Juliano Vieira Lemos. Er schreibt: "Meine Kindheit verlief ganz normal, ich bin mit 4 Geschwistern groß geworden. Mein Vater ist Klempner und meine Mutter Hausfrau. An Liebe und Fürsorge meiner Eltern hat es nicht gefehlt.


Juliano Vieira Lemos

Schlechte Freundschaften verleiteten mich zum Trinken. Bald wurde auch Rauschgift probiert. Mit 18 Jahren habe ich geheiratet und dachte, wenn ich verheiratet bin, dann kann ich die Sucht hinter mir lassen. Trotz guter Anstellung und vieler guter Worte dominierte die Sucht. Wir bekamen 3 Kinder und immer wieder versprach ich aufzuhören, aber es blieb bei den guten Vorsätzen. Es kam, wie es kommen musste: Scheidung. Auch von meiner Arbeitsstelle bekam ich ein Ultimatum. Nur so wurde ich wach. Am 11. 01. 2010 ging mein Weg in die CERENE. Das war für mich eine neue Welt. Die Therapeuten gaben mir viele gute Worte und bald ging bei mir ein Licht im Tunnel auf. Ich gab mein Leben mit allem Schutt dem Herrn Jesus. Neue Hoffnung und eine neue Chance gab mir auch meine Familie. 11 Monate war ich in der CERENE.
Nun bekam ich eine Chance im Lar Filadelfia zu arbeiten. Ich sehe das alles als eine gnädige Führung unseres Gottes. Vieles ist neu, aber ich möchte Jesus treu bleiben. Denkt an mich, den Juliano auch in eurer Fürbitte."
Oder wollen Sie Maiko Roberto Beuter kennenlernen? Er erzählt: "Ich bin im Westen von Parana groß geworden. Meine Mutter hat mich alleine erzogen. Mit dem Vater hatte ich kaum Kontakt. Meine Mutter verkaufte Sachen von Haus zu Haus, um für das tägliche Brot zu sorgen. Ich lebte die meiste Zeit auf der Straße.
Ich versuchte auf der Straße meinen Frust mit Alkohol zu betäuben. Einen Beruf hatte ich nicht. Als Hilfsarbeiter ging es von einer Baustelle zur anderen. Alkohol hat dort nie gefehlt. Mit 28 Jahren war ich am Ende; da dachte ich bei mir: So kann das nicht weitergehen. Ich suchte Hilfe und landete bei Missionar Cássio. Er leitete alles ein. Ich fuhr die fast 1000 km nach São Bento. Ich wollte Hilfe. Ich wollte ein anderes Leben.


Maiko Roberto Beuter

Als Kind und auch noch als Jugendlicher hatte mich meine Mutter immer mit zur Mission genommen. Nun in der CERENE ging die Saat auf. Ich übergab erneut mein Leben der Führung des guten Hirten.
Nun habe ich eine Chance im Lar Filadelfia als Wächter bekommen. Ich bin sehr dankbar für diese Möglichkeit. Zurück möchte ich nicht mehr. Wenn ihr diesen Bericht lest, dann denkt auch an mich in eurer Fürbitte."
Berichte zweier Mitarbeiter, über die man gesagt hatte: hoffnungslos.
Seit Jesus in die Welt kam, gibt es keine hoffnungslosen Fälle mehr. ER kann Menschenherzen verändern.

 

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Last modified: Sun Apr 10 20:41:11 CEST 2011