Ausgabe 2/2011
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Titel
Editorial
Abschied
Neuanfang
Führung
Umkehr
Bewegung
Neue Kinder
Kurz notiert
Gebetsanliegen
 

Hans Fischer mit seiner Frau Iracema und drei ihrer Enkel

Ein Wort zum Abschied

Hans Fischer aus dem aktiven Dienst verabschiedet
Von Hans Fischer, São Bento do Sul

Hans Fischer

Mit Hans Fischer geht der letzte deutsche Angestellte in Brasilien in den Ruhestand. 1976 war Hans Fischer mit seiner brasilianischen Ehefrau Iracema nach Brasilien ausgereist. An verschiedenen Orten arbeitete er als Missionar. Auch das Lar Filadélfia leitete er einige Jahre. Nachdem er über ein Jahrzehnt die Drogenreha CERENE als Vorsitzender aufgebaut und geleitet hatte, wurde er 2003 zum Exekutivdirektor gewählt und eingesetzt. Am 17. April wird er verabschiedet. Aus diesem Anlass schreibt er einen Gruß für die Leser von BRÜCKEN BAUEN.

Der letzte Monat meiner aktiven Dienstzeit ist angebrochen. Heute waren Carlos Kunz und ich in Pomerode und haben mit den Missionaren, Kassierern und Gemeindeleitern die internen Ordnungen besprochen. So führe ich meinen Nachfolger ins Amt ein. Dies sind meine letzten Aufgaben.
Rückblick auf 36 Dienstjahre in der MEUC - Was bleibt beim Rückblick?
Ich möchte es mit Hermann Bezzel ausdrücken: "Was wir erreicht haben, die Gnade hat es getan. Was wir versäumt haben, die Gnade wird es erstatten."
Der erste Dank gilt unserem himmlischen Vater. Durch Jesus auch mein Vater. "In wie viel Not hat nicht der gnädige Gott über uns Flügel bereitet!" Bis auf kleine Unfälle, (z.B. eine starke Verbrennung) war ich in der ganzen Dienstzeit nie ernsthaft krank – welch ein Geschenk!
Ein ganz herzliches Dankeschön gilt meiner Frau Iracema. Betend hat sie meinen Dienst begleitet. Wenn ich nach Hause kam, hatte ich sie an meiner Seite und wir konnten Freud und Leid miteinander teilen. Sie hat dafür gesorgt, dass es bei aller Anspannung des Dienstes immer wieder Zonen der Entspannung gab. Wir haben nicht nur auf manches verzichten müssen, sondern wir haben auch sehr viel Schönes in all den Jahren erleben dürfen. Auch gilt mein Dank allen Betern, die uns durchgetragen haben in der schweren Krankheitszeit von Iracema.
Danken möchte ich unseren Kindern, die den Glaubensweg mit uns gehen und im Leben ihren Mann stehen. Inzwischen haben wir auch schon 6 Enkel.
Danken möchte ich der GBM, die all die Jahre betend und finanziell hinter mir stand. Ich habe fünf GBM-Inspektoren erlebt: Wilhelm Kunz, Joachim Drechsel, Reinhold Abraham, Karl-Heinz Schabel und Gottfried Holland. Euch allen meinen herzlichen Dank. Hier möchte ich auch allen Betern in Deutschland danken, die in all den Jahren hinter uns standen. Es war uns immer ein besonderes Geschenk, wenn wir hören durften: Wir beten für euch!
Danken möchte ich der MEUC. Wer Verantwortung trägt, erlebt eben auch Ausweglosigkeiten, Engpässe und schwere Stunden. Hier erlebte ich Bruderschaft. Gemeinsam haben wir Lasten getragen und nach Lösungen gesucht. Es ist doch eine besondere Gnade, dass wir einander haben und dass uns der Herr aus so verschiedenen Lebensbedingungen zusammengeführt hat.
Ich danke für die geistliche Einstellung in unserer Mission. Schließlich möchte ich allen danken, die mit mir gearbeitet, gebetet und getragen haben.
Frühzeitig schauten wir in der Missionsleitung nach einem Nachfolger. Verschiedene Optionen standen zur Diskussion. Wir beteten um Klarheit und göttliche Führung und die Wege ebneten sich so, dass Carlos Kunz bei der vergangenen Mitgliederversammlung (im April 2010) als mein Nachfolger gewählt wurde. Der Stabwechsel wird am 17.4. sein. Gerne gebe ich die Arbeit in jüngere Hände ab und bin dem Herrn sehr dankbar für diese Führung.
Eine wichtige Weichenstellung in unserer Mission war die Gründung unserer theologischen Fakultät. Hier wird unser pietistisches Erbe an die junge Generation weiter vermittelt. Viel Freude hat mir die junge Mannschaft bereitet, die mit Kreativität und Hingabe viele Aufgaben angepackt hat. Auch die diakonischen Werke sind mir sehr ans Herz gewachsen. Wie vielen Menschen durften wir helfen und Wegweiser sein, ihr Leben dem Heiland anzuvertrauen. Ob im Blauen Kreuz, in der CERENE oder in den Kindertagesstätten: die Grundlage ist das Wort Gottes. Hier werden Leib und Seele gesund und so soll es auch bleiben.
Bei einem Rückblick denkt man auch an Versäumnisse und Defizite. Was bin ich schuldig geblieben?
Manches möchte man wiederholen dürfen und besser machen. Aber die Zeit liegt unwiderruflich fest. Da danke ich Gott für die Gnade in Jesus Christus, für die Vergebung der Sünden. So kann meine Bitte nur lauten: "Gott, der du reich bist an Erbarmen, nimm dein Erbarmen nicht von mir." Ich kann hier nur alle um Vergebung bitten, denen ich in meiner Dienstzeit nicht gerecht geworden bin. Nach meiner Praktikantenzeit hat mir mein Mentor ein Buch geschenkt mit einer Widmung: "Hans, solange wir leben, wollen wir IHM leben!" Das soll nun auch jetzt in der dritten Lebensphase mein Wahlspruch sein.
Nochmals allen meinen herzlichsten Dank.

Weiterhin, euer Hans und Iracema

Drei Satzanfänge haben wir Hans Fischer gegeben. Er ergänzte sie:

Wenn ich heute als Missionar nach Brasilien kommen würde, würde ich zuerst ... die Sprache richtig lernen.

Die größte Freude für mich als Missionar war, dass ... Menschen zum Glauben kamen.

Die größten Veränderungen der GBM/ MEUC in den 35 Jahren sind ...so groß, dass ein junger Exekutivdirektor mit viel Kraft und Freude die Verantwortung übernimmt. Und ich gerne in die hintere Reihe gehe.

 

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Last modified: Sun Apr 10 20:41:11 CEST 2011