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Runter von der Straße! Jugendliche streffen sich im Jugendkreis der MEUC
Jesu Liebe verkündigen
– Jugendliche von der Straße holen
Auf der Suche nach Sinn
Bericht von Johanna Horrer, z.Zt. Joinville
Seit über 15 Jahren gibt es die diakonische Arbeit unter Jugendlichen in einem der ästen Viertel von Joinville, einer großen Stadt in Südbrasilien. Aus diesen kleinen Anfängen wuchs in den letzten Jahren eine Familienarbeit, Sportgruppen, Näh- und Bastelgruppen, Teenager- und kindergruppen, Musik- und Theatergruppen, Bibelstunden und Glaubenskurse – all dies wird angeboten, um Familien zu erreichen, ihnen den Tag zu strukturieren und Chance für ein ein besseres leben zu ermöglichen.
Die Arbeit platzt aber aus allen Nähten. Deshalb brauchen wir ein Gebäude, in dem diese Veranstaltungen stattfinden können. Es soll eine Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche, M&umml;tter, Väter und Familien werden. Johanna Horrer ist eine Freiwillige, die seit September in diese Arbeit hineinschnuppern darf. Sie berichtet ganz aktuell.
Vor drei Monaten wurde ich als
Freiwillige der Gnadauer BrasilienMission nach Joinville (mit
518.000 Einwohner, die größte Stadt des
Bundesstaates Santa Catarina) ausgesandt.
Ich bin beeindruckt von dieser genialen
Arbeit im Stadtviertel Paranaguamirim, wo
ich mithelfen darf. Es ist das Viertel, das in
dieser riesigen Stadt am meisten wächst
(momentan 27.000 Einwohner). Die
Bevölkerung ist überdurchschnittlich
jung, manche sind Analphabeten. Viele
sind aus ländlichen Regionen hergezogen
in der Hoffnung, in der Stadt ein besseres
Leben zu finden. Die Kinder sind sich
tagsüber oft alleine überlassen, da die
Eltern bei der Arbeit sind. Die meisten
arbeiten in der Industrie, die in dieser
Stadt eine Stunde entfernt sein kann. Viele
Familien haben Probleme mit Drogen.
Die Schicksalsschläge, die manche Menschen hier erleben, sind für mich unvorstellbar. Ihre Erlebnisse machen mich
sprachlos.
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Armut an der Wurzel anpacken. | Solche Handtücher und Handtuchhalter werden in den Kursen hergestellt. |
Umso mehr begeistert mich, dass es hier Christen gibt, die sich nicht nur in ihren eigenen Kreisen (in der Gemeinde) bewegen, sondern dass sie ins "Viertel" gehen (manche sogar dort wohnen), um den Menschen dort ganz praktisch zu helfen und Hoffnung zu bringen.
Kinder, die kein Frühstück bekommen haben und denen es verboten wird, zu Hause zu spielen, kommen zu unserem Kinderprogramm und werden hier mit offenen Armen empfangen.
Frauen, die zum Teil noch sehr jung sind und schon eigene Kinder haben, können sich mit Hilfe der Näh- und Malkurse eine eigene Einnahme verdienen und haben die Möglichkeit, für ein paar Stunden ihrem tristen Alltag zu entfliehen.
Fußball ist der Anknüpfungspunkt für junge Brasilianer
Jugendliche, die gefährdet sind, in die Drogenszene zu rutschen, nehmen an Jugendkreisen teil und erfahren hier die verändernde Liebe Jesu.
Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und
was der HERR von dir fordert, nämlich
Gottes Wort halten, Liebe üben und
demütig sein vor deinem Gott. (Micha 8,6). Dies ist das Motto, unter dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MEUC (so heißt die Gnadauer BrasilienMission in Brasilien) ihre Arbeit tun.
Ein paar praktische Beispiele:
- Josie (27) ist verheiratet und hat drei
Kinder: Lucas (8), Mariana (5), Rafael (2).
Ihr Ehemann (46) arbeitet im Eisenwerk.
Sein monatliches Einkommen beträgt
800RS (= 380€). Sie sagt: "Ich wollte
schon immer nähen lernen. Das war mein
Traum. Mit einem Patchworkkurs der
MEUC konnte ich ihn verwirklichen. Hier
lernte ich, dass ich etwas kann und
begann, andere Dinge zu tun."
Die MEUC ermöglicht Josie im kommenden Jahr eine Nähschule zu besuchen,
um dort eine Berufsausbildung zur
Schneiderin zu machen.
- Jean (14) hat drei Geschwister und nimmt
seit 4 Jahren am Programm der MEUC
(Fußballkurs) teil.
Er berichtet: "Ich bin hier gerne, weil es
der einzige Ort im Viertel ist, wo es
Freizeitangebote gibt. Ich gehe nachmittags zur Schule und so habe ich immer
morgens Zeit, um Volleyball und Fußball
zu spielen. Mir gefällt es sehr, da ich meine
Freunde treffen und neue Freundschaften
schliessen kann. Immer wieder haben wir
Turniere in verschiedenen Sportarten.
Diese (sportliche) Art und Weise ist gut,
um uns Kinder von der Straße und den
Drogen wegzubringen."
Ehepaar Cichoves arbeitet als Missionarsehepaar in diesem Stadtviertel.
Fußball ist der Anknüpfungspunkt für sehr viele Jugendliche
in Brasilien. Durch die regelmäßigen Veranstaltungen kommen die Jugendlichen weg von
der Straße und machen etwas
Sinnvolles aus ihrem Alltag.
- Ce (18) "Für uns ist es klasse.
Während des Wochenendes
haben wir nicht viel zu tun. Mit
MEUC gibt es immer was zu tun
und auch zu helfen und zu
organisieren.
Die ganze Woche warte ich auf
die Jugendgruppe. Selbst wenn
ich arbeite oder an einem
anderen Ort bin, bin ich mit
meinen Gedanken hier."
In dieser kurzen Zeit ist mir diese
Arbeit unglaublich ans Herz
gewachsen und ich kann nur
staunend sagen: "Maravilhoso (=
wunderbar, -voll), was Jesus an
diesem Ort tut."
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