Ausgabe 2/2012
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Brasiliens Nordosten
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Der Nordosten Brasiliens

Eine Herausforderung zur christilichen Mission

Von Dr. Claus Schwambach, Direktor der Theologischen Fakultät (FLT) in São Bento do Sul

Hin und wieder ist es gut, einen Blick über die MEUC hinaus zu werfen, um zu sehen, was auf Landesebene läuft. Heute soll es kurz um den Nordosten Brasiliens gehen. Der Nordosten ist eines der meist bevölkerten Gebiete unseres Landes. Dort leben 53 Millionen Einwohner. 46 Millionen davon leben im sogenannten "Sertão" im Nordöstlichen Hinterland, wörtlich "Wildnis". Dort ist sowohl Unterentwicklung als auch Armut deutlich festzustellen. Ein Großteil der Bevölkerung dieses Hinterlandes "Sertão" lebt von Landwirtschaft bzw. von Viehzucht, zum Teil mit sehr einfachen und mit wenigen technischen Mitteln. Nicht zufällig gehört der "sertão nordestino", das Nordöstliche Hinterland, zu den Gebieten, in die die Regierung in den letzten 10 Jahren am meisten investiert hat. Die Kultur ist dort außergewöhnlich bunt und geradezu synkretistisch (Religionsvermischung).


Der Nordosten Brasiliens

Brasilien

Es ist eine Mischung aus religiösen Elementen der ursprünglichen Indianerreligionen, aus afrobrasilianischen Kulten und aus volkskatholisch christlichen Elementen. Dies lässt sich am Beispiel des "Padre Cícero" verdeutlichen. Er ist ein Priester, der als Heiliger und Wunderheiler vom Volk verehrt wird. Dies geschieht vor allem an einem ihm gewidmeten Wallfahrtsort in der Stadt Juazeiro do Norte. Aberglaube, synkretistischer Volksglaube, magisches Denken, Heiligenverehrung, Mystizismus usw. gehören zu den stärksten kulturellen und religiösen Blockaden, auf die das Evangelium dort trifft. Die Aufgabe, die uns hier aber am meisten herausfordert, ist, dass 71% der am wenigsten oder kaum evangelisierten Städte Brasiliens dort zu finden sind. Langsam machen sich viele christliche Missionen die Städte des "Sertão" zum Ziel. Die evangelisch lutherische Kirche, genauer, die evangelikale "Encontrão-Bewegung", betreibt dort das Projekt "Missão Zero" (Mission Null). Sie gehen dorthin, wo noch keine evangelischen Kirchen zu finden sind. Aus dieser missionarischen Arbeit sind neue Missionsgebiete entstanden. Manche MEUC-Leute unterstützen diese Arbeit. Im März 2012 tagt auch der "Congresso Nacional de Evangelização do Sertão Nordestino" – der Bundeskongress zur Evangelisation des Nordöstlichen Hinterlandes, in der Stadt Juazeiro do Norte im Bundesland Ceará. Namhafte Vertreter der evangelikalen Welt Brasiliens treten dort als Redner auf. Es soll um praktische Aktionen der evangelischen Kirchen gehen, um diese Gebiete missionarisch zu erreichen. Vorschläge, konkrete Planungen und neue Evangelisationsmodelle, die diesen besonderen Kontext wahrnehmen, sollen entwickelt werden. Man will in den nächsten 10 Jahren 10.000 neue Ortsgemeinden gründen. Auch wenn man so konkrete Ergebnisse bei der Mission eigentlich immer in der Hand Gottes lassen muss, der allein und souverän die Frucht der missionarischen Tätigkeit bewirken kann, so wollen wir doch nicht die Augen für diese Initiativen verschließen und auch als MEUC-GBM wünschen und beten, dass noch viele Menschen aus dem "sertão nordestino" zum Glauben finden.

 

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Last modified: Sat Apr 21 08:53:14 CEST 2012