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Eine große FamilieFLT – Rückblick, Ausblick, HerausforderungenVon Dr. Claus Schwambach, Direktor der FLT, São Bento Ein weiteres Jahr geht langsam zu Ende. Die ersten Rückblicke wie auch die ersten Ausblicke auf das Jahr 2013 werden gemacht. Die Lutherisch-theologische Fakultät hat viel Grund zum Danken, aber auch manche Sorgen und Herausforderungen.
Wir sind Gott sehr dankbar dafür...
Wir machen uns Sorgen über...
Wir bitten Gott ...
Biblisch fundierte Theologie über die eigenen Grenzen hinaus – Neue Fronten der Arbeit In den letzten Jahren, nicht zuletzt aufgrund des Rückgangs der Zahl der Theologiestudierenden und der Frage, wie ein für das MEUC-Werk strategisches Unternehmen wie die FLT angesichts dieses Rückgangs weiterbestehen kann, haben wir als FLT-Leitung, zusammen mit den Dozenten beschlossen, über São Bento do Sul – unseren Sitz – hinaus zu wirken. Wir sahen und sehen bis heute, dass allgemein in unserem Land zwar ein großes religiöses Angebot vorhanden ist, nicht zuletzt von Seiten christlicher Kirchen. Aber zugleich sahen wir, dass eine ungeheure Armut in Sachen biblischfundierter und solider Theologie nach wie vor besteht. Und wegen dieser Lücke, die wir nicht nur in unserer lutherischen Kirche, sondern auch in anderen Denominationen feststellten, beschlossen wir, einen Beitrag zu leisten. So wurden neue Fortbildungskurse für Akademiker und Gemeindekurse in den verschiedensten Bereichen der Theologie geplant und angeboten. Es sind Partnerschaften mit dem Blauen Kreuz und manch anderen christlichen Einrichtungen entstanden. Im Internet und mit anderen Mitteln wurden die neuen Kurse beworben. Erstaunt sahen wir Gruppen entstehen, sei es in Manaus (Amazonasgebiet), in Natal (Nordosten) oder in Mato Grosso do Sul, wie auch in verschiedenen Städten von Paraná, Santa Catarina und Rio Grande do Sul. Wir haben die geographischen Grenzen sehr erweitert. Natürlich ist damit viel mehr Arbeit verbunden, jede Menge Reisen – über Land und in der Luft. Unsere Bilanz Ende 2012 ist, dass die Bekanntheit und der Tätigkeitsbereich der FLT gewaltig gewachsen ist, dass nach wie vor "Hunger” nach gesunder biblischer Theologie besteht und dass wir durch dieses Angebot auch für das finanzielle Auskommen der FLT sorgen konnten. Nebeneffekt ist freilich auch eine gewisse grenzwertige Belastung von Dozenten durch ein höheres Arbeitspensum, was eine Herausforderung darstellt. Einerseits die gute Erfahrung mit dieser Art von Angeboten und andererseits der Rückgang der Theologiestudenten und dadurch ein gleichzeitiger Rückgang an finanziellen Ressourcen – beide Dinge führen uns zur Einsicht, dass auch in den nächsten Jahren dieses erweiterte Angebot seinen festen Platz in unseren Planungen haben muss.
Die Sorge um eine gute Promotionsausbildung für künftige Dozenten ist auch eine Herausforderung, die uns ständig bewegt. Momentan hat die FLT 3 Doktoranden in Deutschland. Vitor Hugo Schell, der mit seiner Frau Rebeca in Jena studiert, ist dabei, seine Promotion im Bereich Neues Testament abzuschließen. Es wird geplant, dass er nach seinem Abschluss direkt in die FLT aufgenommen wird. Alexander de Bona Stahlhoeffer (zusammen mit Frau Luciane und Töchterchen Ana) und Pfr. Edson Scherdien (zusammen mit Frau Maria und Samuel) begannen ihr Promotionsstudium 2012 in Neuendettelsau (Alexander) und Tübingen (Edson). Alexander wird in Erlangen im Bereich Systematischer Theologie und Edson später in Greifswald im Bereich der Praktischen Theologie promovieren. Edson und Vitor werden durch ein Vollstipendium der EKD und Alexander durch ein Vollstipendium von „Mission Eine Welt” (Evangelische Kirche in Bayern) getragen, wobei die GBM finanziell und durch eine mehr oder weniger intensive persönliche und fachliche Begleitung beiträgt, dass das Studium gelingen kann. Wir sind sehr dankbar für diese vielfältige Unterstützung, auf die wir angewiesen bleiben. Es ist unser Gebet, der Herr möge all diese Projekte gut gelingen lassen und unseren Doktoranden jeden Tag Ausdauer und Freude bei der akademischen Arbeit schenken. Auch sie gehören zur großen Familie der FLT. |
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