Ausgabe 2/2014

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Titel
Editorial
Hebammendienst
Lar Filadélfia
Alternative Hoffnung
Aus der Kinderarbeit in Condordia
Brasilien aktuell
Partnerschaft
MEUC & GBM
Fußball
Gedanken eines Rückkehrers
Christus bewegt
Die Vergangenheit zählt nicht
››Neues wagen‹‹
Kurz notiert
Gebetsanliegen

Archiv
 
Abschluss mit ››Diplom‹‹: Teilnehmer am Ehepaarkurs
››Neues Wagen‹‹ in Brasilien

››Die Liebe Christi drängt uns!‹‹

Ein Missionars-Ehepaar der MEUC setzt Impulse des Gnadauer Zukunftskongresses ››Neues wagen‹‹ in seiner brasilianischen Heimat in neue Projekte um.

Von Reginaldo Francisco

I m Januar 2013 durften wir beim Gnadauer Kon­gress ››Neues wagen‹‹ dabei sein. Dort wurden wir angestoßen, etwas Neues zu riskieren. Wir kehrten ermutigt und motiviert zurück und wollten diese Impulse in unseren Gemeinschaften umsetzen. Wir haben erkannt, dass das Evangelium uns erreicht hatte, weil andere Menschen durch die Liebe Christi zu uns getrieben wurden. Nun liegt es an uns, diese Liebe unseren Mitmenschen weiterzugeben.

Natürlich sind wir in Brasilien gefordert, neue Wege zu finden, damit es möglich wird, dass Menschen Gott erleben können. Wir fragten Gott, damit wir die richtige Motivation und die richtigen Worte fin­den, um mit unseren Gruppen zu sprechen, damit wir mit guten Ideen und Kreativität neue Projekte starten und bestehende stärken könnten.

Männercafé

Das Evangelium zeigt, dass Jesus Christus wirklich vollständig Mensch wurde, um uns zu erreichen. Wenn Jesus wirklich Mensch wurde, dann müssen auch wir sehen, wie wir die Menschen erreichen können. Eine Möglichkeit das Evangelium ››an den Mann zu bringen‹‹ sahen wir in einem Männercafé. Jeder Mann ist eingeladen, ohne dass wir den An­spruch erheben, dass er gleich eine formale Bezie­hung zu unserer Gemeinschaft aufbaut. Wir haben das Ziel, dass das Evangelium Verbindungen her­stellt, und die Möglichkeit schafft, dass Beziehun­gen wachsen können. Auch soll Platz für das Ge­bet zu Gott geschaffen werden. So haben wir jeden Samstagmorgen um 7 Uhr ein leckeres Frühstück angeboten. Die Teilnehmer sitzen in Tischgruppen. Im Anschluss an das Essen hält der Missionar eine kurze Andacht. Wir haben Zeit, das Gehörte mitein­ander zu bedenken. Dann werden an den einzelnen Tischen Gebetsanliegen genannt: Wie geht es Dir gerade? Wie geht es Deiner Familie? Man kann Bit­ten aussprechen, aber auch Danke sagen. Schließlich werden von zwei oder drei Personen die genannten Anliegen im Gebet genannt.

Das Männercafé dauert höchstens eine starke Stun­de, denn einige Teilnehmer arbeiten samstags und diese Männer müssen dann wieder in ihren Alltag. Andere bleiben auf dem Gelände unserer Mission, sprechen miteinander oder spielen Volleyball. Wie­der andere gehen nach Hause, um dort ihre Aufga­ben zu erledigen. Alle haben aber die Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen. Schön ist, dass einige von den ››Neuen‹‹ bereits Interesse signalisiert haben, an anderen Veranstaltungen der Gemeinschaft teilzunehmen: Gottesdienste, Bibelstunden oder Hauskreise.

Wir haben gemerkt, dass es einfacher für die Menschen ist, ungezwungen Kontakte, neue Bekanntschaften zu schließen. Sobald die Männer Kontakt geknüpft haben, fällt es ihnen leichter, mit dem Evangelium zu leben.

Das Männercafé als Möglichkeit, das Evangelium buchstäblich ››an den Mann‹‹ zu bringen Im Ehepaarkurs lernen Paare, ihre eigene Beziehung zu reflektieren und zu verbessern

Veranstaltung für Ehepaare

Im Jahr 2012 haben wir damit begonnen, regelmäßig Ehe­paare einzuladen. Diese Veranstaltungen halfen nicht nur, dass die Gemeinschaft gestärkt wurde, sondern es wurde auch möglich, andere Ehepaare einzuladen. Diese Hauskreise bieten drei Modelle zum Treffen an:

1. Curso Aliança (Ehepaarkurs)

12 Wochen hintereinander treffen sich die Teilnehmer. Das Kursmaterial wird von der ››Universidade da família‹‹ (Familienuniversität) angeboten. Es ist eine überkonfessionelle Einrichtung, die Kurse und Vorträge für Familien anbietet. Bis zu sieben Ehe­paare treffen sich hierbei. Das Ende des Kurses wird mit einem feierlichen Fest auf dem Gelände der MEUC abgeschlossen. Die Ehepaare laden hierzu weitere Ehepaare ein, die für solch einen Kurs auch Interesse haben könnten. Die Teilnehmer berichten von ihren Erfahrungen und es kommt regelmäßig vor, dass Menschen berichten, wie positiv sich ihre Beziehung durch diesen Kurs entwickelt hat.

Wir haben schon drei Kurse durchgeführt.

Das Ehepaar André und Talita Moraes berichtet: ››Als wir eingeladen wurden, am Ehepaarkurs teilzunehmen, wussten wir nicht, was auf uns zukommen würde, aber wir nahmen die Herausforderung an. Gleich zu Beginn dachten wir noch, dass unsere Ehe friedlich sei und wir nichts zu beklagen hätten. Als wir aber die einzelnen Abende besuchten, merkten wir, dass doch nicht alles perfekt ist. Wir erkannten, dass wir in großen Krisen anfällig werden, wenn Klei­nigkeiten schon zu Spannungen führen. In Gesprä­chen und im Kontakt zu anderen Ehepaaren erkann­ten wir den Weg zu einer gesunden Beziehung: Gott ist es, der uns Halt und Stärkung für die Ehe gibt, die kein einfacher Vertrag, sondern ein Bund ist!‹‹

2. Regelmäßige Veranstaltungen

Alle 14 Tage bieten wir Veranstaltungen für Ehe­paare in der MEUC an. Es ist ein Angebot für jene, die an den Kursen teilgenommen haben – oder auch planen, daran teilzunehmen. Wir versuchen, die The­men so zu wählen, dass sie speziell auf das Eheleben ausgerichtet sind (Beziehung, Kinder, Freiheit und Verantwortung, Untreue, Vergebung und andere).

3. Romantische Abendessen

Sechsmal im Jahr organisiert ein Team solche Abendessen. Sie bereiten das Essen vor, schmü­cken den Raum der Mission und denken auch an die ­ usik, die im Hintergrund läuft. Die Teilneh­merzahl ist begrenzt: Nicht mehr als 25 Paare. Und hier gilt: Wer sich zuerst anmeldet, ist dabei. Nach der Ankunft der Paare gibt es einen kurzen Vortrag (15 bis 20 Min). Meistens entwickelt sich ein re­ges Gespräch aus diesem Vortrag. Beendet wird der Abend mit einem Abendessen bei Kerzenschein. Es ist der Augenblick, in dem die Paare eingeladen wer­den, dankbar auf ihre Liebe zueinander zu schauen.

Missionarische Projekte

Auf dem Erfurter Kongress berichtete Prof. Herbst über ››Milieus‹‹. Er stellte die Bedeutung der Milieus fest. Es sei nicht schwer, das eigene Milieu zu errei­chen, weil diese Menschen ››wie wir ticken‹‹. Wenn wir aber wirkliche ››Mission‹‹ sein wollen, dann glau­ben wir, dass das Evangelium für alle da ist und wir ermutigt werden müssen, über unser Milieu hinaus­zugehen. In Brasilien siedeln sich bestimmte Mili­eus in bestimmten Gegenden an. Deshalb gehen wir auch geographisch in neue Gegenden. So gehen wir in die Randgebiete von Cascavel und entwickeln seit 2012 ein Missionsprojekt, das zunächst Kinder und Jugendliche ansprechen soll.

So kommen jeden Samstag etwa 40 Kinder und Ju­gendliche zusammen. Es gibt sportliche, kulturelle oder musische Programme. Jedoch immer gibt es ei­nen biblischen Teil. Ein Landwirt hat uns freundlich erlaubt, uns auf seinem Bauernhof zu treffen. Ein Team aus 15 Mitarbeitern gestaltet den Tag. Neben dem missionarischen Aspekt hat das Programm auch dazu beigetragen, dass die Jugendlichen ihre Würde zurückbekommen und ihnen auch äußerlich Pers­pektiven für ein gelingendes Leben gegeben werden. Auch hier kann man sich an die Worte des Erfurter Kongresses erinnern: ››Nochmals: Jesus ist das Mo­dell der Mission! Er überwand die Entfernung von Himmel und Erde – es gibt keine größere Entfer­nung, die überwunden werden muss, als diese. Weil Jesus dies tat, kann Mission auch die Entfernungen zwischen Milieus überwinden!‹‹

Das Projekt Sport: Das Volleyballfeld

Bald ist es soweit: Die offizielle Einweihung des neu­en Sportplatzes. Dieser Platz soll unser Angebot für Sport und Freizeit erweitern. Gezielt denken wir da­bei an junge Menschen, aber auch an Familien, die bei uns nicht nur eine gemütliche Atmosphäre, son­dern auch Beziehung mit Menschen und besonders mit Gott suchen.

Wir wissen außerdem, dass Sport die Gesundheit der Menschen insgesamt die Lebensqualität verbessert und die Gefahr von Drogenmissbrauch mindert. Dies ist Teil unserer ››integralen Mission‹‹. Der Bau war möglich, weil die Mitglieder der Gemeinschaft (MEUC) sich sehr engagierten. Viele gaben zusätz­lich Geld, Zeit und Material.


Seite zurük Kurz notiert

Missionar Reginaldo Francisco
mit seiner Frau Esther
(geb. Stange)

 

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Last modified: Sun Jan 4 10:05:10 CET 2015