Ausgabe 3/2011 | |||||||||||||||||||
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Was ein pensionierter Missionar noch tun kannVon Rolf Voigt, Joinville
Seit dem 1. Januar ist Rolf Voigt aus dem vollzeitlichen Dienst der MEUC ausgeschieden. 40 Jahre lang war er mit seiner Frau Missionarsehepaar an ganz verschiedenen Orten. Wie hat der den Wechsel in den Ruhestand überstanden? Er erzählt:
Nun bin ich seit dem 1. Januar dieses Jahres nach ca. 40 Jahren vollzeitlichen Dienstes und 70 Lebensjahren nicht mehr angestellter Missionar der Mission. Aber meine Frau und ich arbeiten noch nach Kräften und Möglichkeiten als Freiwillige mit. Langeweile kennen wir nicht. Da gibt es Frauenstunden, Bibelbesprechstunden und Bibelstunden; da sind Vorträge zu halten und Besuche zu machen. Seit diesem Jahr arbeiten meine Frau und ich zusammen mit Euclécio Schiek (Pfarrer von Garuva, nördlichste Stadt im Staat Santa Catarina) an einem Missionsprojekt. Es handelt sich um das Gebiet an dem über 40 km langen Strand Itapoá. Dieses Gebiet liegt ganz im Norden von Santa Catarina am Atlantischen Ozean. An der südlichsten Spitze dieses langen Strandes gibt es ein Stadtviertel das heißt "Vila da Glória" ("Stadt des Ruhmes"). In diesem Viertel wohnen meist nur echte Brasilianer.
Natürlich sieht es dort nicht so rühmlich aus. Aber was solls? In der Nähe gibt es einen Stadtteil der heißt "Paraiso" ("Paradies"). Aber dort wird der größte
Drogenhandel betrieben und in der Statistik geschehen hier die meisten Morde. Der bloße Name tut es noch lange nicht. Bruder Schiek arbeitet von der nördlichen und wir von der südlichen Spitze her am selben Ziel: Menschen die frohe Botschaft zu bringen, um dann evangelische Gemeinden entstehen zu lassen.
Bei unseren Besuchen fanden wir vier lutherische Familien, von denen seit vielen Jahren drei keine Beziehung mehr zu irgendeiner Kirche haben. Ein deutschrussischer "Lutheraner" sagte mir: "Ich bin nicht so für das Beten, aber wenn´s mir gerade mal so danach ist, hör´ ich euch auch mal an!" In Vila da Glória haben wir schon einen festen Platz: Es ist ein Haus, in dem ich alle 14 Tage Bibelstunden halte. Manche Familien, die von anderen evangelischen Denominationen stammen, aber keine Kirche haben, kommen gern zu unseren Stunden. Ein wohlhabender Mann hat schon ein Stück Land zur Verfügung gestellt, um darauf ein Kirchlein zu bauen. Also es tut sich etwas. Um nach Vila da Glória zu kommen nehmen wir den kürzesten Weg: Das ist der mit dem Ferry Boat (Fähre) über einen Ausläufer der Babitongabucht zwischen Joinville und São Franscisco do Sul. Dann geht es über eine sich auf und nieder windende Lehmstraße durch einen ziemlich langen Wald, der unter staatlichem Naturschutz steht. Viele Menschen sagen, dass der HERR mir die Gabe Pioniermission zu tun gegeben hat. Darum tue ich diese Arbeit auch als "Ruheständler" noch gern, aber ich brauche ihre Fürbitte. |
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