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Geburtstagsfeier und alle Freunde dürfen kommen
MEAME wird volljährig
18 Jahre Kinderheim in Ijuì
Von Diego Probst, Missionar Ijuì
Zum festen Bestandteil der diakonischen Werke der Gnadauer Brasilien-Mission gehört
seit langem das Kinderheim MEAME in Ijuì (RS). Lange Jahre von Ehepaar Hass geleitet,
gab es in den vergangenen Jahren einige personelle Veränderungen. Ehepaar Hass
arbeitet in unserem Schülerhort PEAL in Benedito Novo und als neue Sozialmutter lebt
Michele Rodrigues Lucas im Haus. Missionar Probst beschreibt die Einrichtung der
Gemeinschaft in Ijui.
JESUS CHRISTUS sagte: "Wer ein solches Kindlein in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf: und wer mich
aufnimmt, der nimmt in Wirklichkeit nicht
mich auf sondern den, der mich gesandt
hat!" Markus 9, 37.
Die "Evangelische Mission der Liebe zu den Kleinsten" (so könnte man MEAME übersetzen), ist eine private, gemeinnützige Einrichtung, die Kinder aufnimmt und betreut, die keine Möglichkeiten haben, zu Hause zu leben. Sie kommen
aus zerstörten Familien; oft sind es Kinder, die von Eltern verlassen oder zur Adoption abgegeben wurden. Die meisten
Kinder wurden in der eigenen Familie sexuell belästigt. Andere stammen aus Familien, die Drogenkontakt haben. Wieder andere sind einfach verwahrlost, und dies meine ich nicht nur im hygienischen sondern auch im geistlichen Sinn.
Heute bekommen wir Kinder vom Gericht zugewiesen: Familien sind zerbrochen und die Kinder stehen in ständiger Gefahr. Momentan betreuen wir 8 Kinder.
Am 4. November 1993 wurde MEAME
gegründet und bietet den Kindern alles
was nötig ist für ein würdiges und gesundes Leben.
Wir haben uns selbst Ziele gesetzt:
Wir wollen die Kinder aufnehmen, ihnen
Liebe schenken, eine gute Erziehung anbieten und alles im Sinne des Evangeliums
von Jesus Christus.
Dies versuchen wir, indem wir den Kindern ein familiäres Zusammenleben ermöglichen, ihnen eine gesunde körperliche Entwicklung bieten und sie in die Gesellschaft versuchen zu integrieren.
Eshley ist schwer krank - aber von Gott geliebt.
Als 1993 die Idee aufkam, ein solches
Haus zu errichten, gründeten einige Personen aus der MEUC MEAME. Sie
wussten sich geleitet durch den Geist Jesu,
den Heiligen Geist, hatten ein missionarisches Herz und schafften so die Möglichkeit, mit dieser diakonischen Einrichtung Kinder aus sozialen und familiären
Risikokreisen zu erreichen, ihnen von
Jesus Christus zu erzählen und ihnen ein
christliches Zusammenleben anzubieten.
Im Kinderheim werden Kinder voll
aufgenommen oder sie kommen tagsüber
und werden betreut.
Nun sind 18 Jahre verronnen. Teilweise
gab es sehr große Schwierigkeiten, aber
immer wieder konnten wir die gütige
Hand Gottes erfahren. Viele Kinder, aber
auch Mitarbeiter, sind durch dieses Heim
gegangen. Viele Menschen haben in dieser
Zeit Geld gegeben, um damit zu helfen,
dass diese Einrichtung bestehen kann.
Andere haben Zeit geopfert und in der
Verwaltung geholfen.
MEAME ist kein großes Werk, aber die
Arbeit ist groß!
Während dieser 18 Jahre sind wir ununterbrochen von vielen lieben Menschen aus
Deutschland und Österreich unterstützt
worden. Gerade in finanzieller Hinsicht ist
dies besonders wichtig. Dieses Problem
war immer schwerwiegend, weil der brasilianische Staat erst langsam anfängt auch
diese Arbeit finanziell zu unterstützen.
Wir können nur Gott danken für all die
Menschen, die uns finanziell unterstützten
und die für uns gebetet haben. So konnten
in diesen Jahren diese Kinder eine
Veränderung im Leben erfahren.
Das Kinderheim MEAME nimmt bis zu 10 Kinder auf.
Zwei Beispiele möchte ich hier beschreiben:
- Julia (der Name wurde von der Redaktion
geändert) ist zwei Jahre alt und wurde
vom Richter unserer Einrichtung anvertraut. Die Zustände in ihrer Familie waren
unerträglich und hoffnungslos.
Unsere Hausmutter widmete sich besonders
diesem Kind, da ihr ganzes Verhalten
schwierig war. Sie war nicht gewohnt, sich
zum Essen an einen Tisch zu setzen. Für
sie war es ganz normal, wie ein Tier auf
dem Boden zu liegen und die Nahrung
genauso wie ein Tier mit der Hand zu sich
zu nehmen. Alles, was sie auf dem Boden
erwischte, steckte sie in ihren Mund. Es
war ihr zur Gewohnheit geworden. Durch
viel Liebe und Zeit ist es der Hausmutter
gelungen, diese Gewohnheiten umzugestalten.
- Von Eshley haben wir schon berichtet. Sie
ist jetzt schon 2 Jahre alt und wiegt doch
erst 9 kg. Sie ist sehr aktiv, bei bester
Gesundheit und hat beste Laune, aber die
Konsequenzen der Drogensucht ihrer
Mutter während der Schwangerschaft sind
nicht zu übersehen. Gott hat dieses
Mädchen zu einer Siegerin gemacht.
Während der 2 Jahre bei uns war sie
mehrmals im Krankenhaus. Ihr steht noch
eine weitere Operation bevor. Die Ärzte
staunen, dass sie das alles überlebt hat und
bezeichnen sie als eine Siegerin. Da wird ganz deutlich, dass Gott sie
bewahrt hat.
Ein Kind grüßt die europäischen Freunde mit den zum Herz geformten Händen.
Aber wir sehen auch
die gute Betreuung in MEAME.
Alle Kinder bekommen ärztliche
Betreuung, wo nötig auch psychologische Hilfe. Schulunterricht ist ein "Muss" und sie
nehmen an den Veranstaltungen
der MEUC von Ijuì teil. Die
Missionare kommen regelmäßig
ins Haus und begleiten auch die
Kinder.
MEAME will nicht nur ein Durchgangsheim, eine einfache Herberge oder ein Abstellplatz für verwahrloste Kinder sein. Sondern MEAME will sich von dem HERRN gebrauchen lassen, indem die Kinder aufgenommen, betreut und verwandelt werden, damit sie mit der Gegenwart zurechtkommen.
Wir möchten allen unseren Dank aussprechen, die ihren Beitrag irgendwie dazu gegeben haben oder geben und mit uns gemeinsam den Kindern helfen.
Wir möchten es so machen wie Jesus. Da wurden Kindlein zu ihm gebracht, er sollte ihnen die Hände auflegen und für sie beten. Die Jünger wiesen die Eltern in schroffer Weise zurück. Jesus aber sagte: "Lasst doch die Kindlein und hindert sie nicht,
zu mir zu kommen; denn die Königsherrschaft der Himmel ist gerade für sie da." Und er legte ihnen die Hände auf. (Mat. 19, 13-15)
Warum aber tat Jesus dies? Als Jesus die Volksmassen so sah, packte ihn ein tiefes Erbarmen: denn sie waren zerschunden und
verwahrlost wie Schafe ohne Hirten! (Mat. 9, 36)
Deshalb wollen wir helfen!
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