Ausgabe 1/2012
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Geburtstagsfeier und alle Freunde dürfen kommen

MEAME wird volljährig

18 Jahre Kinderheim in Ijuì
Von Diego Probst, Missionar Ijuì

Zum festen Bestandteil der diakonischen Werke der Gnadauer Brasilien-Mission gehört seit langem das Kinderheim MEAME in Ijuì (RS). Lange Jahre von Ehepaar Hass geleitet, gab es in den vergangenen Jahren einige personelle Veränderungen. Ehepaar Hass arbeitet in unserem Schülerhort PEAL in Benedito Novo und als neue Sozialmutter lebt Michele Rodrigues Lucas im Haus. Missionar Probst beschreibt die Einrichtung der Gemeinschaft in Ijui.

JESUS CHRISTUS sagte: "Wer ein solches Kindlein in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf: und wer mich aufnimmt, der nimmt in Wirklichkeit nicht mich auf sondern den, der mich gesandt hat!" Markus 9, 37.
Die "Evangelische Mission der Liebe zu den Kleinsten" (so könnte man MEAME übersetzen), ist eine private, gemeinnützige Einrichtung, die Kinder aufnimmt und betreut, die keine Möglichkeiten haben, zu Hause zu leben. Sie kommen aus zerstörten Familien; oft sind es Kinder, die von Eltern verlassen oder zur Adoption abgegeben wurden. Die meisten Kinder wurden in der eigenen Familie sexuell belästigt. Andere stammen aus Familien, die Drogenkontakt haben. Wieder andere sind einfach verwahrlost, und dies meine ich nicht nur im hygienischen sondern auch im geistlichen Sinn. Heute bekommen wir Kinder vom Gericht zugewiesen: Familien sind zerbrochen und die Kinder stehen in ständiger Gefahr. Momentan betreuen wir 8 Kinder.
Am 4. November 1993 wurde MEAME gegründet und bietet den Kindern alles was nötig ist für ein würdiges und gesundes Leben. Wir haben uns selbst Ziele gesetzt:
Wir wollen die Kinder aufnehmen, ihnen Liebe schenken, eine gute Erziehung anbieten und alles im Sinne des Evangeliums von Jesus Christus.
Dies versuchen wir, indem wir den Kindern ein familiäres Zusammenleben ermöglichen, ihnen eine gesunde körperliche Entwicklung bieten und sie in die Gesellschaft versuchen zu integrieren.


Eshley ist schwer krank -
aber von Gott geliebt.

Als 1993 die Idee aufkam, ein solches Haus zu errichten, gründeten einige Personen aus der MEUC MEAME. Sie wussten sich geleitet durch den Geist Jesu, den Heiligen Geist, hatten ein missionarisches Herz und schafften so die Möglichkeit, mit dieser diakonischen Einrichtung Kinder aus sozialen und familiären Risikokreisen zu erreichen, ihnen von Jesus Christus zu erzählen und ihnen ein christliches Zusammenleben anzubieten. Im Kinderheim werden Kinder voll aufgenommen oder sie kommen tagsüber und werden betreut.
Nun sind 18 Jahre verronnen. Teilweise gab es sehr große Schwierigkeiten, aber immer wieder konnten wir die gütige Hand Gottes erfahren. Viele Kinder, aber auch Mitarbeiter, sind durch dieses Heim gegangen. Viele Menschen haben in dieser Zeit Geld gegeben, um damit zu helfen, dass diese Einrichtung bestehen kann. Andere haben Zeit geopfert und in der Verwaltung geholfen.
MEAME ist kein großes Werk, aber die Arbeit ist groß!
Während dieser 18 Jahre sind wir ununterbrochen von vielen lieben Menschen aus Deutschland und Österreich unterstützt worden. Gerade in finanzieller Hinsicht ist dies besonders wichtig. Dieses Problem war immer schwerwiegend, weil der brasilianische Staat erst langsam anfängt auch diese Arbeit finanziell zu unterstützen. Wir können nur Gott danken für all die Menschen, die uns finanziell unterstützten und die für uns gebetet haben. So konnten in diesen Jahren diese Kinder eine Veränderung im Leben erfahren.


Das Kinderheim MEAME nimmt bis zu 10 Kinder auf.

Zwei Beispiele möchte ich hier beschreiben:
  • Julia (der Name wurde von der Redaktion geändert) ist zwei Jahre alt und wurde vom Richter unserer Einrichtung anvertraut. Die Zustände in ihrer Familie waren unerträglich und hoffnungslos. Unsere Hausmutter widmete sich besonders diesem Kind, da ihr ganzes Verhalten schwierig war. Sie war nicht gewohnt, sich zum Essen an einen Tisch zu setzen. Für sie war es ganz normal, wie ein Tier auf dem Boden zu liegen und die Nahrung genauso wie ein Tier mit der Hand zu sich zu nehmen. Alles, was sie auf dem Boden erwischte, steckte sie in ihren Mund. Es war ihr zur Gewohnheit geworden. Durch viel Liebe und Zeit ist es der Hausmutter gelungen, diese Gewohnheiten umzugestalten.
  • Von Eshley haben wir schon berichtet. Sie ist jetzt schon 2 Jahre alt und wiegt doch erst 9 kg. Sie ist sehr aktiv, bei bester Gesundheit und hat beste Laune, aber die Konsequenzen der Drogensucht ihrer Mutter während der Schwangerschaft sind nicht zu übersehen. Gott hat dieses Mädchen zu einer Siegerin gemacht. Während der 2 Jahre bei uns war sie mehrmals im Krankenhaus. Ihr steht noch eine weitere Operation bevor. Die Ärzte staunen, dass sie das alles überlebt hat und bezeichnen sie als eine Siegerin. Da wird ganz deutlich, dass Gott sie bewahrt hat.


Ein Kind grüßt die europäischen Freunde
mit den zum Herz geformten Händen.

Aber wir sehen auch die gute Betreuung in MEAME. Alle Kinder bekommen ärztliche Betreuung, wo nötig auch psychologische Hilfe. Schulunterricht ist ein "Muss" und sie nehmen an den Veranstaltungen der MEUC von Ijuì teil. Die Missionare kommen regelmäßig ins Haus und begleiten auch die Kinder.
MEAME will nicht nur ein Durchgangsheim, eine einfache Herberge oder ein Abstellplatz für verwahrloste Kinder sein. Sondern MEAME will sich von dem HERRN gebrauchen lassen, indem die Kinder aufgenommen, betreut und verwandelt werden, damit sie mit der Gegenwart zurechtkommen.
Wir möchten allen unseren Dank aussprechen, die ihren Beitrag irgendwie dazu gegeben haben oder geben und mit uns gemeinsam den Kindern helfen.
Wir möchten es so machen wie Jesus. Da wurden Kindlein zu ihm gebracht, er sollte ihnen die Hände auflegen und für sie beten. Die Jünger wiesen die Eltern in schroffer Weise zurück. Jesus aber sagte: "Lasst doch die Kindlein und hindert sie nicht, zu mir zu kommen; denn die Königsherrschaft der Himmel ist gerade für sie da." Und er legte ihnen die Hände auf. (Mat. 19, 13-15)
Warum aber tat Jesus dies? Als Jesus die Volksmassen so sah, packte ihn ein tiefes Erbarmen: denn sie waren zerschunden und verwahrlost wie Schafe ohne Hirten! (Mat. 9, 36)
Deshalb wollen wir helfen!

 

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Last modified: Sat Mar 31 21:15:35 CEST 2012